Mit der Hausbauphase beginnt der wirklich spannende Teil eures Projektes. Es geht endlich los und man bekommt was zu sehen und zu tun.
In dieser Phase kommt es ebenfalls ganz auf eurer Bauunternehmen an. Habt ihr Schlüsselfertig bestellt und alles in die Hand des Bauleiters gegeben, dann könnt ihr euch etwas entspannen und zuschauen. Denn dann übernimmt dieser die Koordination der einzelnen Firmen und Gewerke.
TIP: Trotzdem solltet ihr immer alles kontrollieren und hinterfragen. Fehler sofort notieren und dem Bauleiter melden. Denn nur dann bekommt ihr euer Traumhaus.
Solltet ihr aber ein Haus mit vielen Eigenleistungen bauen, dann beginnt jetzt eine stressige Zeit. Ihr müsst die einzelnen Firmen koordinieren, so das euer Haus auch fristgerecht gebaut werden kann.
In der Regel bekommt ihr einen Termin von der Baufirma, an welchem Tag die Bodenplatte kommen wird. Damit die notwendigen Tiefbauarbeiten dann auch abgeschlossen sind, bringt ihr den Bauleiter von der Tiefbaufirma mit dem Bauleiter für die Bodenplatte zusammen und lasst diese Beiden sich absprechen. Dann funktioniert das auch termingerecht.
Das benötigte Bauklo kann auf Abruf innerhalb von 48 Stunden gestellt werden. Geht auch schneller bei bedarf. Beim Baustrom solltet ihr wirklich aufpassen. Hier ist die Subfirma der Stromversorger oft unzuverlässig und nur mit ganz klaren Absprachen, lässt sich der Termin erfüllen. Am Besten gebt ihr die Kontaktdaten dem Elektriker, von dem ihr die Stromanschlussseule und den Baustromkasten mit Zähler mietet. Dieser koordiniert dann die Anlieferung beider Sachen mit der Stromfirma, denn ist es erst einmal angeschlossen, wird so ein Baustromkasten auch nicht mehr entwendet. Schloss nicht vergessen, den Fremdnutzung ist keine Seltenheit.
Ist die Bodenplatte fertiggestellt worden, wird meistens 2 bis 3 Wochen später begonnen mit bauen. Ob Fertighaus oder Stein auf Stein, es geht sehr schnell und schon steht der Rohbau. Seit regelmäßig auf der Baustelle und fragt nach Probleme. Das macht einen guten Eindruck und eventuelle Fehler werden schnell erkannt und können ohne große Mühe noch behoben werden.
Baut ihr selbst oder selber aus, dann beginnt jetzt für euch die arbeitsreiche Zeit. Besorgt euch ordentliches Werkzeug, dann geht vieles schneller und ihr habt nicht immer mit defekten Geräten zu kämpfen. Hier mal eine Werkzeugliste:
- mehrere Hammer
- guter Werkzeugkasten
- gute Bits in einer Box zum an den Gürtel machen
- eine Werkzeugtasche für den Gürtel
- Zollstock (viele), denn man sucht sie immer
- Bleistifte
- Cuttermesser (viele)
- Hochwertige Bohrmaschine und Akku Schrauber
- Hochwertige Bohrer für Holz , Stahl und Stein
- Stichsäge, Hub- / Zug- und Gährungsäge
- Kellen
- Schaufel, Hacke
- Elektrotacker
Um nicht immer auf der Suche nach Zollstock, Bleistift und Cuttermesser zu sein, gewöhnt euch einfach etwas an. Steckt die Sachen immer in die gleiche Tasche, nachdem ihr sie benutzt habt, dann habt ihr sie auch immer griffbereit.
Bei einem Ausbauhaus werdet ihr mit Ausbaumaterial von der Hausbaufirma versorgt. Das hat Vor- und Nachteile. Der Vorteil ist, das ihr euch nicht um die Beschaffung der Materialen kümmern müsst und genauch die richtige Menge bekommt. Der Nachteil ist, das alle auf einmal kommt und ihr eigendlich nicht wisst, wo hin mit dem ganzen Zug. Also Helfer beschaffen und rein ins Haus damit. Hier sollte ihr aber schon einen Plan haben und nicht alles willkürlich verteilen, denn sonnst tragt ihr die Sachen nur zu oft von einer Ecke zur anderen.
Info: Wenn ihr Helfer habt, dann müsst ihr die Stunden aufschreiben, denn früher oder später kommt die BGBau und möchte von euch wissen, wer alles mit gebaut hat und will für die Versicherungsgebüren kassieren. Bei Finanzierung berücksichtigen.
Macht euch einen Plan, in welcher Reihenfolge ihr euer Haus bauen wollt und schaut auch immer in die Bauanleitung oder fragt den Bauleiter. Dann kann da auch nicht viel schief gehen. (Ich bin SAP-Programmierer und habe das auch geschafft. *grins*)
Wärend der Bauphase kommen immer wieder kleine und große Probleme, die gemeistert werden müssen. Wer auch immer Schuld ist, versucht ruhig zu bleiben. Viele Probleme lassen sich schnell lösen, auch wenn es manchmal nur mit extra Geld geht.
Steht das Haus erst einmal und es ist soweit fertig, dass Strom, Heizung, Wasser, TV, Netzwerk und der Trockenbau abgeschlossen sind, kommt der Termin für den Estrich näher. Das ist dann auch der Zeitpunkt, wo man sich mit den Versorgern in Verbindung setzen sollte, damit man den Anschlusstermin absprechen kann. Hier kommt jetzt das Tiefbauunternehmen ins Spiel, welches die Straße und den Anschlussgraben bis zu eurem Haus zieht. Gebt diesem Unternehmen alle Kontaktdaten der einzelnen Versorger und zu 99% klappen alle Hausanschlüsse an gleichen Tag. Das einzige Unternehmen, was fast immer Probleme macht, ist die Telekom. Hier kommt es leider sehr oft vor, das der Termin nicht gehalten wird und die Straße und der Graben unnötig lange offen bleiben muss.
Steht der Termin für den Estrich, denken viele schon an den Einzug und kündigen die Wohnung. Aber vorsichtig sollte man hier schon sein, denn die dann noch verfügbaren 3 Monate reichen sehr oft nicht aus, um alles fertig zu machen. Vor allen dingen die Selbstausbauer unterschätzen die Arbeiten nach dem Estrich meist gewaltig. (Ist mir auch passiert) Plant lieber einen Monat mehr ein und seit fertig mit dem Haus, bevor ihr in eine Baustelle zieht, weil ihr aus der Wohnung raus müsst.
Auch wenn ihr noch so gut plant und arbeitet, ganz fertig werdet ihr eh nicht sein, wenn ihr einzieht. Das macht aber nichts, denn nach dem Einzug habt ihr genug Zeit und die Doppelbelastungen im finanziellen und zeitlichen Rahmen fallen weg.