Ein Erfahrungsbericht ist immer eine persönliche Meinung und deshalb möchte ich, dass ihr ihn lesen könnt und euch eure eigene Meinung bildet. Wenn man zu dem Entschluss kommt, ein Haus zu bauen, dann sollte man schon wissen, ob man es sich überhaupt leisten kann. Das ist bei uns der Fall gewesen und deshalb werde ich nicht weiter auf die Finanzierung eingehen.
Wir haben uns für ein Massa Haus entschieden, weil wir durch hohe Eigenleistung viel Geld sparen können. Des Weiteren war es für uns, nach dem Vergleichen der unterschiedlichen Hersteller in Qualität und Leistung, das zu unseren finanziellen Rahmenbedingungen beste Angebot auf dem Markt. Beraten und gebaut haben wir mit Herrn Schwarz, aus dem Musterhaus in Siegburg und waren von dieser Seite her sehr zufrieden. Beratungs- und Verkaufsgespräche waren sehr angenehm und es kam auch nie das Gefühl auf, das unbedingt ein Abschluss erzielt werden musste. Auch bei der späteren Grundstückssuche sowie bei auftretenden Problemen, wurden wir zu unserer Zufriedenheit unterstützt.
Nachdem das Grundstück gekauft und das Haus durch den Architekten geplant wurde, ging es relativ schnell. Die Baugenehmigung hat rund 4 Wochen gedauert und nach Erhalt dieses Dokuments haben sich alle Folgetermine wie von selbst ergeben. Hierzu muss ich dem Bauleiter von Glatthaar ein großes Lob aussprechen, denn er hat sich mit der Tiefbaufirma koordiniert und so für einen reibungslosen Ablauf gesorgt. In dieser Bauphase stellte man als Bauherr das erste Mal fest, dass man doch sehr viele Sachen selber koordinieren muss. Ob Tiefbaufirma, Bau Klo oder Baustrom. Überall müssen Absprachen getroffen werden, so dass alles zeitgerecht vorhanden ist. Eine Koordination von Seiten Massa, wie es von einigen im Forum gewünscht wird, ist einfach nicht möglich, da es einfach zu viele Unterschiede gibt. Das einzige Problem, welches in dieser Bauphase aufkam, war die Zuständigkeit für den Erder des Hauses und die damit verbundene Messung des Erders. Wenn von Seiten Massa ein Technikpaket angeboten wird, in dem die Elektrik des Hauses Pflichtbestandteil ist, dann gehört die Abnahme und Prüfung des Erders durch die ausführende Elektrofirma mit dazu. Für mich als Bauherren ist sehr schwer, einen Prüfer zu finden, der es abnimmt, da die meisten Elektrofirmen die Ausstattung nicht haben.
Die Hausstellung selbst ist ein Event für sich, denn man bekommt nicht jeden Tag ein Haus hingestellt. Am Vorabend kam ganz überraschend ein Anruf vom Kranfahrer, er wäre schön da und würde gern den Baustromkasten nutzen wollen, da er im Fahrzeug übernachtet. Kein Problem dank Codeschloss. Als ich dann am nächsten Tag kurz vor 6 Uhr auf der Baustelle ankam, war das Aufbauteam von Massa schon vor Ort. Auch kamen gerade die zwei Sattelzüge mit unserem Haus an u es konnte sofort losgehen. In Absprache mit dem Truppführer habe ich für 10 Uhr Frühstück beschafft. Kaffee und Softgetränke waren immer ausreichend verfügbar. Das Bau Team war super, haben alle Fragen beantwortet und die Arbeit war top. Nach zwei Tagen stand das Haus und bis auf 1 1/2 qm Dachziegeln, welche kaputt waren, ist auch alles fertig geworden. Die Hausübergabe mit dem Bauleiter war professionell und hat rund eine Stunde gedauert. Wir haben zusammen alle Wände und Winkel geprüft und ich bin wirklich überrascht gewesen, dass wirklich alles gerade und rechtwinklig war, wo es auch sein sollte. Die Mängelliste war aus meiner Sicht sehr klein aber für den Bauleiter, nach Maßstab von Massa, zu viel.
Mängelliste:
- fehlende Dachziegeln, da zu viele kaputtgegangen waren,
- fehlendes Abschlussband und 3 Dachziegeln auf der Dachspitze,
- 5 Fehlende Randdachziegeln,
- 1 beschädigter Fensterrahmen und
- ein Smiley, welcher mit einem wasserfesten Stift auf eine der Balkonplatten gemalt wurde.
Die Mängel wurden schnell durch Massa Kundenservice behoben und die Randsteine auf dem Dach, hat der Bauleiter selbst gemacht.
Da in dieser Woche noch die Ausbaumaterialien kommen sollten, wollte ich die Bautreppe, den Dachboden,den Quellmörtel, Rolladensteuerung, Netzwerk und SAT fertig haben. Für die Bautreppe habe ich 6 Stunden gebraucht, was schon zu lang war. Den Dachboden hatte ich gerade begonnen, da klopfte es an der Tür und die Elektrofirme von Massa war schon da, obwohl die erst für den Mittwoch angekündigt waren. So musste meine Arbeit unterbrechen und erst einmal mit dem Teamleiter die ganze Elektroplanung im Haus durchgehen. Somit war meine Planung erst einmal dahin. Anstatt den Dachboden, habe ich jetzt den Quellmörtel gemacht, da ich so immer für Fragen zur Verfügung stand. Die Lücken unter dem Haus hielten sich in Grenzen und so kam ich mit 3 Sack Mörtel aus. Danach spürte man schön, wie das Haus dicht war und es nicht mehr zog. Als am Donnerstag die Elektrofirma fertig war, hatte ich bis auf den Dachboden alles geschafft. Zumindest war auch das Holz für den Dachboden im Obergeschoss, denn am nächsten Tag kam das Ausbaumaterial.
Die Materiallieferung war mit Mobau Wirtz in Hückelhofen abgesprochen und der Kontakt zu den Fahrern bestand. So war es dann auch kein Wunder mehr, das pünktlich um 06:30 Uhr der LKW mit den Rigibsplatten vor der Tür stand und kurze Zeit später auch die Dämmwolle kam. Gegenüber anderslautenden Informationen aus dem Forum, waren die Fahrer sehr Hilfsbereit und haben auch die Paletten mit der Dämmwolle direkt vor der Haustür abgestellt. So hatte ich einen sehr kurzen Weg, diese ins Haus zu bringen. Als ich dann am Freitag Abend nach Hause ging, waren die 8 Tonnen Ausbaumaterial im Haus verteilt und meine Bautreppe hat bewiesen, dass sie stabil gebaut war.
Nun konnte der Ausbau beginnen und das Erste, was auf dem Plan stand, war die Innendämmung des Hauses. Also Schutzanzug, Handschuhe, Atemmaste, Zollstock und Dämmwollemesser geschnappt und los ging ist. Schon nach 10 Minuten habe ich mich des Schutzanzuges und der Maske entledigt. Trotz der niedrigen Außentemperaturen war es viel zu warm und meine Brille war ständig beschlagen. Also musste es ohne gehen. Bei den Handschuhen kann ich nur die von Mobau empfehlen. Es sind dünne Bauhandschuhe und sehr gut. Hab davon mindestens 15 Stück verbraucht.
Nach etwas Übung ging die Dämmung dann wie von alleine und nach rund zwei Wochen konnte der Bauleiter kommen, damit der die Dämmung abnehmen konnte. Die Abnahme hat nur eine halbe Stunde gedauert und ich bin mit null Mängeln rausgegangen. Empfehlung: Besorgt euch gleich zu Beginn Sondermüllsäcke für Dämmwolle, damit die die Abfälle gleich richtig verpacken könnt. Das erspart euch später Zeit und erneutes Anfassen der Dämmwolle.
Nach der Abnahme ging es dann mit Fermacell weiter. Das Standardwerkzeug ist hier Bleistift, Zollstock, ein Tool für Winkel, ein Fermacellreiser und Akkuschrauber. Da mein Ausbaupaket noch nicht auf die neuen Raumhöhen angepasst war, hatte ich viel mehr zu schneiden, das die jetzigen Bauherren aber es ging trotzdem. Leider ist der Fermacellreiser nicht für Leute mit großen Händen ausgelegt und so hatte ich regelmäßig Handschmerzen. In dieser Ausbauphase hatte ich mir Hilfe von zwei Freunden geholt und so kamen wir recht schnell voran. Ein Negativpunkt in die Phase war der Zeitdruck, den die Teppen Firma gemacht hat. Die wären am liebsten schon eine Woche nach Hausstellung gekommen. Auch den neuen Termin, wo wir über den Liefertermin reden wollten, hat die Firma als Liefertermin genommen. Leider ohne Absprache mit mir und so musste ich, in einer Hals über Kopf Aktion, den Treppenaufgang fertigstellen. Gut das zu diesem Zeitpunkt meine Freunde da waren.
Hier sehe ich Nachbesserungsbedarf bei Massa, denn die Treppe kommt in dieser Bauphase komplett ungünstig. Die Entscheidung über Liefertermin sollte dem Bauherren überlassen werden, denn die Selbstausbauer sind nicht so schnell wie die Firmen und davon geht die Firma aus.
Alles in allem lag ich so eine Woche dem Zeitplan hinterher und brauchte bis eine Woche vor Weihnachten, um mit Fermacell weitestgehend fertig zu werden. Warum weitestgehend, weil trotz mehrfacher Kontaktaufnahme mit der Sanitärfirma GS, welche von Massa den Auftrag hatte, Wasser, Abwasser, Heizung und Be- und Entlüftung zu planen, die Pläne erst mit der Lieferung des zweiten Ausbaupaketes kam. Dieses kam ebenfalls zu falschen Moment, denn im Haus waren immer noch die ganzen Rigibsplatten und einiges des Fermacell. Mehrfaches Räumen von einem Raum in den nächsten war jetzt angesagt, um überhabt noch arbeiten zu können. Leider war die Garage noch nicht da gewesen, denn sonst hätte ich alles dort zwischengelagert.
Nachdem ich dann die Folie überall noch dran hatte, konnte der Bauleiter kommen und auch diesen Arbeitsschritt abnehmen. Wieder war er sehr zufrieden.
Zwischen Weihnachten und Neujahr habe ich mich dann um den Rigibs gekümmert und mit meinem neuen Freund, dem Plattenheber, habe ich nur 2 ½ Wochen benötigt, um das ganze Haus zu beplanken. In dieser Phase habe ich es schon etwas bereut, das ich mir nicht doch ein Magazinschrauber gekauft habe, denn die vielen Schrauben gehen gewaltig auf die Hände.
Massa könnte hier folgendes verbessern:
- Vertrag mit einer Werkzeugfirma aushandeln, so dass jeder Bauherr einen ordentlichen Werkzeugsatz bekommt (Makita).
- Hier von vornherein einen Magazinschrauber mit passenden Schrauben auf Gurt liefern.
Der Preis sollte sich bei der Anzahl von Häusern, die Massa im Jahr baut, in Grenzen halten und jeder Häuslebauer wäre dankbar.
Nach Abschluss von Rigibs blieb mir nur noch 4 Wochen bis zum Estrich und so hatte ich noch einmal richtig Gas zu geben. Da ich mich nun doch nicht an Wasser und Heizung traute, habe ich mir eine Fachfirma zur Hilfe geholt. Ich weiß nicht, ob die durch Massa vertriebene Technik für die Wasserleitungen wirklich gut ist, nur wurde mir von jeder Sanitärfirma abgeraten diese Verbindungen und Anschlüsse zu verbauen. Zum guten Schluss habe ich das dann auch nicht getan und hier Kupferpresslinge einbauen lassen.
Mit Beginn der Installationsarbeiten für Wasser, Abwasser, Heizung, Solar und Be-/Entlüftung kamen dann die Probleme. Die Pläne der Firma GS waren stellenweise eine Katastrophe. Der Heizkreisverteiler im EG wurde dorthin geplant, wo auch die Belüftungsrohre in der Wand runterkamen. Die Zu- und Abluft wurde so geplant, das ich durch die Warmwasserleitungen hätte schneiden müssen. Abwasserleitungen des oberen Bades mussten in der Decke des EG geführt werden, weil sonst das Gefälle nicht gepasst hätte und eine Querführung in der Küche war dann notwendig, so dass ich nicht zwei Fallrohre habe, welche die Küchenplanung komplett zerstört hätten. Dazu kam der niedrige Querschnitt der Wasserleitung für das Bad im OG. Wenn man 5 Kaltwasseranschlüsse und 4 Warmwasseranschlüsse hat, dann ist ein 16mm Rohrdurchmesser doch etwas wenig.
Massa muss bei dieser Firma dringend gegensteuern. Die Sanitärplanung muss dem Bauherren vor Hausstellung zur Verfügung stehen, um ggf. Änderungen machen zu können. Die Pläne müssen in Endausführung bei Hausstellung übergeben werden, damit im Innenausbau besser geplant werden kann. Eine Lieferung erst mit Ausbaumaterial ist unzumutbar. Mehrarbeit und Mehrkosten sind hier vorprogrammiert.
Nach dem ich den Termin für den Estrich halten konnte, auch wenn das Arbeiten bis 22 Uhr bedeutete, konnte ich erstmal etwas erholen, denn das Haus brauchte Zeit zum Trocknen. Nach der ersten Woche, habe ich dann Bautrockner (4x 500 Watt und 1x 2,8KW) reingestellt und mit einem Gasbrenner beheizt. So war der Estrich mit Inbetriebnahme der Fußbodenheizung fast trocken.
Die Inbetriebnahme wurde wieder durch GS durchgeführt und ging relativ schnell. Danach wurde es auch schön warm im Haus und man konnte in kurzen Hosen die Spachtelarbeiten durchführen. Jetzt war nur noch das Finishing zu erledigen und das war dann auch noch etwas arbeitsintensiv, denn ein 160m² Haus mit Fußböden, Wandfarben und Fließen zu bestücken, dauert doch eine ganze Zeit.
Fazit:
Massa als Haushersteller ist eine gute Adresse, wenn man ein Ausbauhaus bauen möchte. Da ich nur von mir als Selbstausbauer berichten kann, hatte ich nur wenige Probleme und diese wurden immer schnell behoben. In Sachen Treppenlieferung und Sanitärfirma besteht Nachbesserungsbedarf, so dass es für den Häuslebauer nicht zu unnötigen Stress und Mehrkosten kommt.
In dem Wort „Ausbauhaus“ steck ja das Wort „Bauhaus“ schon mit drin und deshalb ist es nicht verwunderlich, dass man des Öfteren im Bauhaus vorbeischaut, um noch das eine oder andere zu holen. Hier wäre es aber schön, wenn es von Seiten Massa eine Liste geben würde, was alles durch den Hausbauer selbst beschafft und gemacht werden muss. Diese Kosten fehlen sehr häufig in der Finanzierung und überraschen jeden Bauherrn.
Desweitern sollten manche Baumaterialen überdacht werden. Hier vor allen die Schrauben in Verbindung mit einem ordentlichen Magazinschrauber. Aber auch die Spachtelmasse. Als Selbstausbauer kommt man mit Pulferspachtelmasse nur schlecht zurecht, da man sich an Verarbeitungszeiten halten muss. Eine Fertigspachtelmasse wäre hier sinnvoller.
Auch sollte das Thema Erdung nicht beim Bauherren liegen, denn es gehört nun mal zum Haus. Zumindest, wenn man das Technikpaket genommen hat, gehört es in Verantwortung der Elektrofirma, welche von Massa vorgeschrieben wird.